Poccino
Espresso-kunst wie in Italien
Als Bruno Albrecht aus seinem Auslandssemester in Rom 1976 zurückkehrte, ärgerte es ihn, dass er in Deutschland auf seinen in Italien lieb gewonnenen Espresso verzichten musste. Kurzerhand präsentierte er großen Marken wie Jacobs oder Melitta seine Idee, eine italienische Espressomaschine und Espresso-Kaffee in Deutschland einzuführen – jedoch ohne Erfolg. Der Einzige, der an Albrechts Idee glaubte, war Emilio Lavazza, der Inhaber der größten italienischen Rösterei. Bruno reiste nach Italien und lernte innerhalb von zwei vollen Tagen bei Espresso-Vater Lavazza über 20 verschiedene Kaffeesorten in Emilios kleiner Röstmaschine individuell zu rösten. Auf eigene Faust entwickelte Albrecht 1977 schließlich die erste elektrische Siebträger-Espressomaschine. Ein Jahr später präsentierte er die erste Poccino Espresso-Maschine inklusive passendem Kaffee und Geschirr im Berliner KaDeWe – neun Monate später hatte er bereits 36.000 Sets in Deutschland verkauft. Wer echten italienischen Espresso genießen möchte, kann auf eine Siebträger-Espressomaschine nicht verzichten. Mit keinem anderen Gerät gelingt es, einen Espresso so zuzubereiten, dass er das Attribut „artigianale“ (zu Deutsch: handwerklich) verdient hat. Das Wörtchen „Espresso“ bezieht sich übrigens auf das italienische Wort „caffè espresso“, womit ein Kaffee bezeichnet wird, der ausdrücklich auf Wunsch eigens für den Gast zubereitet wird. In Italien gilt der Espresso längst als Kulturgut und seine Zubereitung als Kunst. Gleichzeitig gibt es durch die aufschwingende Kapselindustrie kaum noch echten italienischen Espresso.
Die heutigen Poccino-Espressomaschinen unterscheiden sich von dem Pioniergerät von 1977 nur unwesentlich, sie sind nur leicht optimiert. Die Poccino-Maschinen sind äußerst beständig und erlauben es, Espressovariationen zu zaubern, die den Genuss Italiens ins eigene Zuhause holen. Düsseldorf lässt sich im Übrigen, gemessen an den Absatzzahlen, neben Hamburg und München als Espresso-Hochburg bezeichnen – nicht verwunderlich also, dass sich das Café Poccino im Herzen Düsseldorfs, am Kö-Bogen, befindet.